Offenbachs Innenstadt steht vor großen Veränderungen. Der Einzelhandel, die bisherige Leitbranche der City, steckt in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Das Zukunftskonzept „Offenbach Mitte“ zeigt, wie sich Offenbachs Innenstadt neu erfinden kann, um eine lebendige und attraktive Mitte für die gesamte Stadt zu bleiben.

Die Vision:
Aus der City wird
eine Mitte für alle

Offenbach im Jahr 2030: Heute wird in der City gemeinschaftlich gearbeitet, es wird produziert, man trifft sich in Cafés, im Grünen Band, auf Dächern oder in der Station Mitte. Es gibt Debatten im Rathaus, Konzerte unter freiem Himmel, Ausstellungen und Vorträge in den offenen Ateliers. Natürlich kann man hier auch shoppen – Überraschendes, Lokales, eben die Dinge, die es auf der Zeil oder in den Malls nicht gibt. Wer das Besondere, Echte sucht, kommt nach Offenbach Mitte.
Die Innenstadt gilt inzwischen als bundesweites Beispiel für die Neuerfindung einer Innenstadt. Sie hat ihr „Versprechen“ an die Menschen erneuert und gezeigt, wie man den Weg von einer City im Umbruch zu einer vielfältigen und blühenden „Stadtmitte für alle“ gehen kann.

Von der City zur Stadtmitte:
drei Strategien

Das Zukunftskonzept Innenstadt baut auf der These auf, dass eine Innenstadt in Zukunft nicht mehr vorrangig durch den Handel funktioniert. Vielmehr muss sie ergänzend zum Handel durch weitere wichtige Funktionen geprägt sein – wie etwa Arbeit, Wohnen und Kultur, aber auch Freizeit, Teilhabe und Gemeinschaft. Sie muss verschiedene Anlässe für Besuche bieten und ganz verschiedene Bedürfnisse der Menschen erfüllen. Kurz gesagt: Sie muss ihr „Versprechen“ erneuern.

Ziel ist es, eine lebendige und attraktive Innenstadt zu erhalten, die als Kern einer gut erreichbaren Stadt der kurzen Wege die Rolle der gesellschaftlichen Mitte einnimmt und Offenbach mit seiner Energie, seiner Internationalität und auch seiner Verschiedenartigkeit und Buntheit repräsentiert.

Strategie 1: Alle
"Innenstadtfunktionen" stärken 

Die Offenbacher Innenstadt muss künftig alle Funktionen einer guten Mitte erfüllen. Sie muss Orte zum Wohnen und Arbeiten bieten, zum Einkaufen, für die Freizeit – und sie muss auch ein Ort der politischen Debatte sein. Im Zentrum der Strategie stehen Projekte, die diese „Innenstadtfunktionen“ zusammenführen – Erlebnisorte und Treffpunkte, die immer wieder neue Anlässe für den Besuch der Innenstadt bieten und die gesamte Stadtgesellschaft ansprechen.

Strategie 2: Neue Energien und
Akteure in die Innenstadt holen 

Die Ansiedlung von etablierten Offenbacher Institutionen und Projekten durch Showrooms oder Satelliten-Standorte kann in Zukunft einen Beitrag zur Innenstadt-Entwicklung leisten. Darüber hinaus sollte die Innenstadt gezielt als Möglichkeitsraum für innovative Projekte von Stadtmacher*innen von nah und fern positioniert werden. Durch die Schaffung von Spielräumen für engagierte Personen und Gruppen können diese eigene Impulse setzen und einen Beitrag zur Belebung leisten.

Strategie 3:
Zukunftsfähige Strukturen und
Rahmenbedingungen schaffen

Um die Innenstadt angesichts der Themen Digitalisierung, Klimawandel und Mobilitätswende langfristig aufzustellen, kommt dem öffentlichen Raum sowie den Infrastrukturen eine entscheidende Rolle zu. Teil des Zukunftskonzepts ist daher auch die technische Ausstattung und Förderung von Mobilitätsangeboten, Netz-Infrastrukturen und Raumqualitäten. Hierbei gilt es, flexible Grundlagen und Strukturen zu schaffen und von digitalen Bedürfnissen her zu denken.

Projekte für die Mitte

Zentraler Baustein des Zukunftskonzepts sind 14 Zukunftsprojekte, mit denen die neuen Funktionen der Innenstadt gestärkt werden sollen. Alle Projekte folgen dem Credo, möglichst viele Nutzungen gleichzeitig zu bedienen und sie miteinander zu kombinieren. Gerade durch diese Überlagerung entstehen innovative und lebendige Orte, die zu Keimzellen des Wandels werden.

Station Mitte

Neuausrichtung der Stadtbibliothek mit Wissenshaus, öffentlichem Wohnzimmer und Kulturzentrum

Station Mitte ist die Quelle des Wissens und ein neuer zentraler Treffpunkt für die gesamte Stadtgesellschaft Offenbachs – ein bauliches Bekenntnis zu lebenslangem Lernen, Kultur und bürgerschaftlichem Engagement.

Station Mitte ist ein öffentlicher Raum, an dem Bildung und soziales Miteinander rund um Bücher, digitale Medien und Kultur stattfinden. Hier kann man arbeiten, sich weiterbilden und austauschen, gemeinsam Essen gehen, Konzerte besuchen, den Tag verbringen, spielen und die Zeit vergessen. Vereine, Bildungsträger und Initiativen aus der Region bündeln hier ihre Aktivitäten. Mit ihrer flexiblen Lernlandschaft, ihrem vielfältigen Programm und ihrem Standort in der Innenstadt spricht die Station Mitte viele neue Zielgruppen im Vergleich zur vormaligen Stadtbibliothek in der Herrnstraße an.

Kaufhaus Kosmopolis

Eine Mischung aus Kaufhaus für regionale Produkte und internationalem Streetfood-Markt

Das Kaufhaus Kosmopolis ist ein sozialer und kultureller Treffpunkt, der die regionalen und internationalen Einflüsse Offenbachs auf außergewöhnliche Art und Weise miteinander verbindet.

Händler *innen können sich ein Regal, einen Schaukasten oder einen ganzen Verkaufsstand mieten und Lebensmittel, Handwerk und Selstgemachtes aller Art anbieten – übrigens auch im Netz im dazugehörigen Kosmopolis Webshop. So erhalten die vielen kreativen Produzent*innen sowohl offline als auch online eine Bühne und damit die Chance, auch ohne das Risiko eines eigenen Geschäfts bekannt zu werden. Nach dem Vorbild von Streetfood-Märkten anderer Großstädte gibt es hier Garküchen und Straßenrestaurants, die frisch zubereitete Gerichte aus der ganzen Welt servieren.

Testraum-Allee

Innovations-Areal und Förderprogramm für neue Laden- und Handelskonzepte

In der Frankfurter Straße entsteht ein räumlicher Verbund aus Flächen für innovative und experimentelle Konzepte aus den Bereichen Handel, Gastronomie und urbaner Produktion.

Kern des Projekts ist das "Testraum-Stipendium", das alle zwei Jahre vergeben wird und für diesen Zeitraum Start-ups nach Offenbach holt. Den Jungunternehmen werden in bester Innenstadtlage Räume zur Verfügung gestellt, um neue Produktions- und Retail-Konzepte, die Online und Offline verbinden, unter realen Bedingungen zu erproben. Damit nicht nur Neugründungen von den Einzelhandelsexperimenten profitieren, werden auch Fortbildungs- und Austauschmöglichkeiten für etablierte lokale Unternehmen angeboten.

Dachsteiger

Standorte und Förderprogramm für öffentliche und halböffentliche Dachnutzungen

Offenbachs Innenstadt hat neue Magnete. Eine Handvoll zugänglicher Dachterrassen, Dachgärten, öffentlicher Sonnen- treppen und Stadtbalkone verschaffen inzwischen tolle Panorama- sichten, bei gutem Wetter lässt sich bis nach Frankfurt und in den Taunus blicken.

Mit der gebäudeweisen Erschließung der Dächer einer Stadt folgt Offenbach einem Trend, der anderswo längst baulich präsent ist. Rooftop-Nutzungen in jeder Form sind pulsierende Orte urbanen Lebens, insbesondere wenn der Publikumsverkehr nicht durch allzu hochpreisige Gastronomiekonzepte exklusiv gehalten wird. Die Diversität der Offenbacher Stadtgesellschaft ist gerade an diesen Orten spürbar – denn die Dachlandschaft der Zukunft ist barrierefrei und bietet mit konsumfreien Zonen Plätze und Nischen zum Sitzen, Liegen und Beisammensein.

Offenbach Mitte:
Das räumliche Leitbild

Mögliche Orte für neue Impulse, Angebote und Magnete

Neue Freiraumqualitäten und Pocket Parks

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Wenden Sie sich an: Offenbach Offensiv e.V.
c/o Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main